Trotz Schulfrei zur Schule

Ich bin im Gästehaus in der Natasha-Street untergebracht. Hier sind auch die Büros der Kirchenleitung. So ist es eine kurze Anreise und gute Gelegenheit, heute ab 9 Uhr mit dem Finanzverantwortlichen Joseph Standaard, dem Assistenten des Bischofs Adam Khunou und dem Bischof Motzamai Manong zu sprechen. Wir besprechen Finanzielles, tauschen uns aber auch über die Partnerschaftsaktivitäten aus. Ein Austausch über die politische Situation in Südafrika, über den Ukraine-Krieg, über water shedding und load shedding (Wasser- und Stromabschaltungen). Die Zeit verfliegt, wir hätten stundenlang weiter reden können. Doch der Bischof hat um 14 Uhr einen Termin, genau richtig, damit auch ich um 14 Uhr zum Bläserworkshop zurück kann. 



Es ist Montag. Letzte Woche wurden Examina geschrieben, Offiziell wäre noch bis Mittwoch Schule, aber es scheint ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass man diese drei Tage blau macht. Und trotzdem kommen alle Bläser zur Bläser Schule. Ich bin sehr beeindruckt. Pulte werden aufgebaut, Instrumente ausgepackt, Noten aufgeschlagen. Als wir kommen ist schon alles vorbereitet, um mit dem Workshop weiter zu machen. Vier Stunden üben wir heute am Stück. Man merkt, dass die Gruppe sich inzwischen auf meinen Stil eingespielt hat. Aufmerksam verfolgen sie, was ich erzähle. Es macht so viel Spaß und Freude! Wir haben in den drei tagen vier Choräle und zwei Vortragsstücke erarbeitet. Stolz sind sie auf das Erreichte und wollen wieder und wieder üben. Aber es kommt der Moment, wo ich mich verabschieden muss. Morgen geht es zurück nach Steinkopf. Wieder eine lange Fahrt.

Adam lädt uns noch zu einem Abendessen ein. Wir sitzen auf der Dachterrasse eines neuen Restaurants. Wir haben eine tolle Übersicht über Kimberley. Es ist interessant zu werden, wie deutlich man hier sieht, welcher Bereich von Kimberley gerade load shedding hat. Um 20 Uhr ist die Abschaltung in einem Bezirk beendet und beginnt in einem anderen. Wir sehen live, wie bisher dunkler Teil der Stadt plötzlich aufleuchtet und ein anderer in Dunkelheit versinkt. Sehr beeindruckend. Wie immer, hat man das Telefon nicht zur Hand, um solche Dinge festzuhalten.


Am Gästehaus erwarten mich noch zwei Freunde von der Unison A Capella Gruppe. Wir kennen uns auch bereits über 10 Jahre. Ein herzliches Wiedersehen. Die Zeit in Südafrika ist wieder viel zu kurz. Schade. Aber sich zu sehen ist einfach so unfassbar wichtig für die Partnerschaftsarbeit. Es tut gut. 

So wird es Zeit, langsam ins Bett zu gehen. Ich genieße noch bei einer Pfeife den sehr klaren Sternenhimmel. Wieso habe ich eigentlich nie ein Teleskop in meinem Koffer? Es würde sich lohnen. Vielleicht das nächste Mal. Gute Nacht!


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